viele Fragen und Antworten zu den Vielfaltern

Werde-ein-Vielfalter

Als Vielfalter wollen wir Biodiversität „säen“ und damit unsere Natur und Umwelt schützen. Im Wort Biodiversität steckt bereits „Diversität“ also „unterschiedlich oder vielfältig“. Und genau das wollen wir durch die Blühpfade quer über den Acker erreichen. Nützlinge sollen durch die Blühpfade eine Vernetzungsmöglichkeit bekommen, um so den ganzen Acker zu erreichen. Dadurch wird nicht nur die Artenvielfalt und damit die Robustheit unserer Umwelt gestärkt – nein, in konventionellen Flächen kann auch die Notwendigkeit zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Insektizide, Herbizide, Fungizide) reduziert werden.

Über den Ansatz, die Blühpfade quer über den Acker zu legen, hat uns eine Freundin und Biodiversitätsexpertin berichtet. Wir fanden die Idee so stark, dass wir mehr wissen wollten und schnell überzeugt waren. Die ersten Erfahrungen haben wir auf unseren eigenen Äckern gesammelt, aber mittelfristig wollen wir auch mit anderen Landwirten Blühpfade anlegen.

Mehr Informationen zum fachlichen Hintergrund findet ihr z.B. unter folgenden Links:

Wir sind der Überzeugung, dass ‚Landwirt‘ einer der schönsten Berufe der Welt ist. Der Landwirt ist Naturschützer, Gärtner und Unternehmer in einer Person. Auf der anderen Seite aber müssen viele Landwirte um das wirtschaftliche Überleben kämpfen – auch das sollen euch die zahlreichen grünen Kreuze, die aktuell auf vielen Feldern stehen, sagen. Jedes Jahr muss der Landwirt überlegen, was er auf den Feldern anbaut – Obst und Gemüse für den Supermarkt, Mais für die Biogasanlage, Getreide als Kraftfutter für die Tiere oder auch Stärke aus Weizen und Kartoffeln für die Industrie.

Mit dem Vielfalterprojekt wollen wir – losgelöst von staatlicher Förderung – eine Grundlage schaffen, den Acker sinnvoll mit Biodiversität zu ergänzen. Die Blühpfade sollen eine positive Wirkung entfalten ohne den Landwirt bei der Bewirtschaftung der Felder stark einzuschränken. Dafür wollen wir mit Rat und Tat zur Seite stehen und helfen, wie man die Blühpfade in welcher Kultur anlegt und welche Blühmischung sinnvoll ist. 

Wir stehen für bunte Äcker und für Naturschutz Hand in Hand mit landwirtschaftlicher Bewirtschaftung. 

Bienen können weit fliegen! Doch viele nützliche Insekten haben damit Schwierigkeiten. Besonders Schwebfliegen und Spinnen können nur eine Distanz von 50-100m zurücklegen – ein Acker ist für sie wie eine Wüste. Doch wenn sich eine Population über das Feld hinweg vernetzen kann, stärkt dies ihren Genpool und damit kann sich die Art gesünder und nachhaltiger fortpflanzen. Die bessere Ausbreitung der Nützlinge über den Acker kann unter Umständen sogar zu einer Steigerung des Ertrags führen, wie ihr in diesem Artikel nachlesen könnt. Ganz nebenbei freuen sich die Bienen natürlich über viele bunte Blüten…

Im ersten Schritt wollen wir Erfahrung sammeln. Als Landwirte wollen wir dazulernen, wie man die perfekten Blühstreifen anlegt. Außerdem wollen wir schauen, wie wir möglichst viele Förderer erreichen – denn nur so kann das Projekt weiter wachsen. 

Das Vielfalterprojekt muss man stets von zwei Seiten betrachten. Zum einen sind da die Landwirte, die die Blühstreifen anlegen. In 2020 stehen die Blühstreifen auf unseren eigenen Äckern auf den Heidehöfen von der Ohe. In der Saison 2021 wollen wir aber auch andere Landwirte vom Projekt begeistern, sodass auch sie Blühpfade durch ihre Felder anlegen. 

Die andere Seite sind die Projektförderer. Hier schwebt uns vor, Euch zum einen direkt zu erreichen und zu motivieren Blühpfade für euch selbst zu finanzieren oder zu verschenken. Zum anderen brauchen wir kontinuierliche Unterstützer und hier wollen wir Unternehmen erreichen, die unsere Überzeugung teilen. So können diese z.B. damit werben, dass in ihren Produkten Pflanzen der Vielfalter stecken.

Die Einnahmen investieren wir in die Blühpfade und alles was drum herum notwendig ist. Das beinhaltet vor allem die Planung, die Betreuung und Bewirtschaftung der Äcker. Wir wollen die Blühpfade für die Landwirte attraktiv gestalten – d.h. der Landwirt soll mit dem Blühpfad etwa genauso viel erwirtschaften können, wie mit der Pflanze, die er sonst auf der Fläche angebaut hätte.

Über unsere Aktivitäten und den Stand der Projekte informieren wir auf unserer Homepage und über Facebook, Instagram und Youtube. Natürlich dürft ihr auch jederzeit vorbei kommen und ein paar Blumen pflücken 🙂 

Für Unternehmen

Unternehmen haben vielfältige Möglichkeiten, sich gemeinsam mit uns für den Erhalt der Artenvielfalt und den Klimaschutz zu engagieren. Wir bieten Unternehmen spezielle Konditionen für die Unterstützung der Blühpfade an. Aber genauso sind wir natürlich an Partnern interessiert, die die Idee unterstützen und weitertragen – das kann auf viele unterschiedliche Arten passieren. Wenn du also z.B. Influencer auf Youtube bist, dann poste doch mal etwas über uns oder schenke deinen Freunden einen Blühpfad!

Corporate Social Responsibility ist im Wettbewerb um Kunden und Mitarbeiter zu einem erfolgskritischen Faktor geworden. Sieben von zehn Verbrauchern machen ihre Kaufentscheidung auch davon abhängig, wie verantwortungsbewusst ein Unternehmen mit seinen Ressourcen umgeht. Gleichzeitig achten auch Mitarbeiter zunehmend darauf, bei einem ethisch und ökologisch verantwortungsvollen Unternehmen zu arbeiten. Ob Ihr das Vielfalterprojekt in eurem medialen Auftritt erwähnt oder Ihr Produkte damit bewerben wollt, kann im Einzelfall abgestimmt werden – jedes verkaufte Glas Marmelade finanziert einen Blühpfad wäre doch spitze!

Ja. Sämtliche Zuwendungen zählen als Marketingausgaben. Du stärkst mit Deinem Unternehmen also nicht nur die Artenvielfalt und schützt die Umwelt. Wenn Du das Vielfalterprojekt als Sponsor unterstützt, profitierst Du auch steuerlich: Jedes Sponsoring lässt sich steuerlich geltend machen. Mehr Informationen hierzu kann Euch sicher Euer Steuerberater geben.

Vernetzen ist genau unser Ding! Natürlich erhältst Du im Falle einer Zusammenarbeit Zugriff und Nutzungsrechte für unsere Logos und Bildmaterialien und wir verlinken Dich auf unserer Seite.

Du hast noch mehr Fragen? Dann schreibe uns einfach eine Email an info@werde-ein-vielfalter.de

Rund um die Blühpfade

Das hängt stark davon ab, wo sich die Fläche befindet und welche Frucht der Landwirt darauf anbaut. Zudem hat die Art der Bewirtschaftung, ob bio oder konventionell, einen Einfluss. Auf der einen Seite sollten möglichst viele heimische Pflanzenarten verwendet werden. Auf der anderen Seite sollen auch gezielt die richtigen Nützlinge gefördert werden, um die Ernte des Landwirts und die regionale Artenvielfalt zu unterstützen. Entsprechend kann die Mischung in einem Weizenfeld in der Lüneburger Heide eine andere sein als in einem Maisacker in Bayern. Dies ist genau die Expertise, welche wir einbringen wollen.  

Da die meisten Blühpflanzen sehr frostempfindlich sind, findet die Aussaat der Blühpflanzen oft etwas später im Jahr statt als die Feldfrucht. Ein guter Termin ist die zweite April oder erste Maihälfte.

Wir reden lieber von Blühpflanzen, da die Saatmischungen auch aus Gräsern und Kräutern bestehen. Natürlich könnt ihr kommen und ein paar Blumen pflücken. Aber der Gedanke hinter dem Vielfalter Projekt ist die Unterstützung der Insekten, Vögel und anderer Tiere auf den Feldern. Also am besten ihr kommt vorbei, genießt den tollen Anblick – aber lasst die Blumen stehen 🙂 

Dies wird mit dem Landwirt abgestimmt. Es kann einjährige aber auch mehrjährige Blühpfade geben um die Nützlinge auch bei der Ausbreitung bestmöglich zu unterstützen. Wir sind überzeugt das insbesondere mehrjährige Blühpfade den größten Effekt für die Artenvielfalt haben.

Aktuell säen wir Blühpfade mit einer Breite von 9-10 Metern und dazwischen befindet sich eine bewirtschaftete Fläche von ca. 50 Metern. Allerdings wird auch hier in Abstimmung mit dem Landwirt das Optimum für die jeweilige Fläche und Feldfrucht erarbeitet. Als anschauliches Beispiel: Die Fläche zwischen den Blühpfaden sollte ein Vielfaches der Schnittbreite des Mähdreschers sein, wenn Getreide angebaut wird.

Der Pflegeaufwand der Blühpfade für den Landwirt ist gering – es ist ja der Sinn des Blühpfades, die Natur walten zu lassen. Wenn sich eine Blühpflanze aber zu stark durchsetzt, kann es notwendig werden, die Fläche nochmals zu bearbeiten. Wenn der Landwirt an seiner Fläche einen Beregnungsbrunnen hat, dann tut es den Pflanzen sicher gut auch ein paar Tropfen abzubekommen 🙂 

Auf den Heidehöfen von der Ohe stehen die Blühpfade auf Bio Flächen. Allerdings sehen wir keinen Grund den Ansatz auf Bio Flächen einzuschränken. Gerade im konventionellen Bereich gibt es erste wissenschaftliche Untersuchungen die zeigen, dass durch die Blühpfade und die Förderung der Nützlinge gar der Bedarf von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduziert werden kann. Schaut euch doch mal diesen Artikel an, sehr spannend!  

Rund um die Kosten

Für das Anlegen der Blühpfade entstehen unterschiedliche Kosten. Natürlich muss die Saatmischung selbst bezahlt werden. Dazu kommen Kosten für die Planung und Betreuung der Blühpfade – Hand in Hand mit der landwirtschaftlichen Nutzung. Dann darf man natürlich den Ernteausfall des Landwirts nicht vergessen – wo keine Kartoffeln gepflanzt werden, können auch keine Kartoffeln geerntet und dann verkauft werden. All das soll durch die direkte Finanzierung aus dem Vielfalterprojekt abgedeckt werden. 

Ja und nein. Wenn das Anlegen von Blühstreifen für den Landwirt ein gutes Geschäft wäre, dann wären die Felder sicher voll davon und das Vielfalter-Projekt überflüssig. Die Förderlandschaft ist recht komplex und die Diskussion darüber ein schwieriges und abendfüllendes Thema. Trotzdem wollen wir euch ein paar Infos dazu geben: 

Alle Landwirte in der EU erhalten die sogenannte Flächenprämie, welche gestaffelt pro Hektar ausgezahlt wird. Im Falle einer Fläche, die ökologisch bewirtschaftet wird, erhält der Landwirt hierfür zusätzlich eine Förderzahlung – unabhängig ob er Blühpfade oder Kartoffeln anbaut. Für konventionell bewirtschaftete Fläche gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Fördermöglichkeiten von Blühstreifen – die finanzielle Förderung ist dabei allerdings auf eine Maximalfläche gedeckelt und unterliegt strikten Vorgaben bzgl. Gestaltung und Saatmischung. Zudem ist die Beantragung von Förderleistungen für Blühstreifen mit einem hohen administrativen Aufwand verbunden, der viele Landwirte abschreckt. Je nach Projekt werden wir natürlich auch diesbezüglich den Landwirten mit Rat und Tat zur Seite stehen.   

Was uns wichtig ist: Mit dem Vielfalter Projekt wollen wir allen Menschen und Firmen die Möglichkeit geben, direkt Einfluss auf die Gestaltung unserer Felder zu nehmen. Wer bunte, ökologisch robuste, mit Blühpfaden durchzogene Felder möchte, dem wollen wir die Möglichkeit schaffen, dies zu realisieren. 

Nein. Beim Vielfalterprojekt handelt es sich im rechtlichen Sinne nicht um einen gemeinnützigen Verein. Wir können Dir deshalb leider keine Spendenbescheinigung ausstellen. Wenn Du mit Deinem Unternehmen eine Patenschaft übernimmst oder uns anders unterstützt, kannst Du die Gelder aber als Marketingausgaben steuerlich geltend machen.

Du hast noch mehr Fragen? Dann schreibe uns einfach eine Email an info@werde-ein-vielfalter.de